Ideen & Inspiration Strategie

Warum ich keinen Bestseller schreiben will!

Ja, Du liest richtig. Es steht das Wort KEINEN vor dem Wort Bestseller – dem heiligen Gral, wenn es um Bücher geht.

Aber warum fragst Du Dich? Ein Bestseller ist doch der größte Erfolg, den man als Autor haben kann. Oder nicht?

Was genau ist es, ein Bestseller? Schauen wir uns das „Konstrukt“ dazu genauer an.
Der Begriff bedeutet nichts anderes, als dass sich das Buch in einem kurzen Zeitraum besonders gut verkauft – „besser als der Durchschnitt“. So wird es bei Wikipedia bezeichnet. Der Olymp des Bücherschreibens ist also der Verkaufsrang des Buches, eine Nummer, eine Zahl.

Ok, wenn man daraus ableitet, dass dieses Buch überdurchschnittliche viele Leser findet, dann kann man den Wunsch noch nachvollziehen, aber liegt der Erfolg tatsächlich nur in der Anzahl der Verkäufe?

 

1. Der Erfolg ist mehr als eine Zahl

Der Verkauf ist eine Sache. Aber was ist mir den vielen anderen Dingen, die nicht in diese Zahl einfließen?

Nehmen wir an, Du bist ein Visionär, Du hast eine neue Idee und Du schreibst ein Buch darüber. Es ist ein Samenkorn. Um das Leben vieler Menschen zu verändern muss es gepflanzt und gepflegt werden. Es muss wachsen und gedeihen. Du schreibst ein Buch und gibst Deine Idee, Deinen Ansatz in die Welt hinaus.
Du bist Feuer und Flamme, es ist richtig gut, aber es gibt noch nicht viele Leser. Dein Thema ist so neu, dass bisher nicht viele Menschen danach suchen. Um genau zu sein sucht niemand aktiv danach. Es sind eher Zufälle, wenn jemand über Dein Buch stolpert oder Du hast denjenigen darauf gestoßen, es ihm direkt unter die Nase gehalten. Wenn allerdings jemand Dein Buch liest, hast Du einen begeisterten Leser mehr, jemanden, der Dein Feuer weiterträgt, Dich und Dein Buch empfiehlt.

Auf einen Bestseller Rang wird es dieses Buch wohl nicht schaffen.
Ist es deshalb weniger erfolgreich?

Oder genau die umgekehrte Version: Du hast ein Thema mit dem Du nicht allein bist. Die Konkurrenz ist riesig. Du wagst es trotzdem, Du schreibst Dein Buch und zeigst Deine Sicht- und Arbeitsweise. Das Buch ist ebenfalls richtig gut, aber es gibt einfach schon recht viele Titel zu dem Thema. Das ist gut, denn das heißt, es gibt auch viele Leser und Interessenten für das Thema. Nehmen wir an, Dein Buch landet im guten Mittelfeld, es wird gelesen, aber nicht überdurchschnittlich viel. Du bekommst gute Rezensionen, Deine Emailliste wird größer und die ersten neuen Aufträge stehen vor der Tür – aufgrund Deines Buches.

Ist dieses Buch etwas kein Erfolg für Dich?

Vielleicht wird Dir auch erst in drei Jahren klar, dass aus Deiner anfänglichen Idee eine beeindruckende Insider Community geworden ist. Du bist das Gesicht, die Person, die dahintersteckt. Dein Buch war ein wichtiger Schritt dorthin, aber es war, ist und bleibt ein Nischenthema – ein sehr erfolgreiches.

Wirst Du einem verpassten Bestseller nachweinen?

 

2. Die Angst vor den Zahlen

Immer wieder hört man, dass man seinen Erfolg in Zahlen messen soll, dann wird er greifbar.
Doch, die Zahlen bringen auch ein Problem mit sich!

Einer der Hauptgründe, warum so viele Bücher nicht geschrieben werden ist der Selbstzweifel:

“Bin ich gut genug?”
“Kann ich das überhaupt?”
„Ich würde ja so gerne, aber liest das überhaupt jemand?“

Das ist menschlich und völlig normal. Und nicht nur Anfänger, sondern auch die großen Künstler und Autoren haben immer wieder damit zu kämpfen.

Falls Du Dich jetzt wiedergefunden hast, bist Du also in bester Gesellschaft. Aber kommen wir zurück zu den Erfolgszahlen. Was machen sie mit Dir, wenn Du sowieso gerade zweifelst? Richtig, sie setzen Dich noch viel mehr unter Druck und anstatt Mut zu fassen und weiterzumachen, legst Du Dein Schreibvorhaben lieber mal beiseite.

Das ist ungefähr so, als ob man jemandem, der sich gerade aufs Eis traut, sich aber noch unsicher ist, sagt, dass nur der dreifache Rittberger der erfolgreiche Abschluss dieser Übung ist!

Der Bestseller setzt die Erwartungen an uns selbst so hoch, dass er uns blockiert. So sehr wir ihn wollen, so groß ist die Angst davor zu scheitern. Und das Ergebnis des Ganzen ist, dass wir lieber nichts machen – lieber weiter träumen als scheitern!? Wir nehmen gar nicht mehr wahr, wie viele Türen uns dieses Buch öffnen kann und wie sehr wir uns weiterentwickeln können und werden!

Aber nehmen wir an, Du bist trotzdem stärker, Du schaffst es und beginnst zu schreiben. Glaubst Du, dass es eine gute Zeit wird mit diesem Bestselleranspruch im Nacken Kapitel für Kapitel zu schreiben?

 

 

3. Er blockiert die Kreativität

Wer sich von Anfang an das Ziel “Bestseller” setzt, der wird all seine Ideen danach bewerten, wie groß ihr Bestsellerpotenzial ist.

Das heißt Neues, Ausgefallenes fällt direkt hinten runter, denn das ist zu gewagt. Zu viel eigene Note kann auch schwierig werden, es kann natürlich der Volltreffer sein, aber was wenn nicht?

Habe ich dann versagt?

Also, her mit einer neuen Idee! Ach nein, das gab es schon, das bringt auch nichts. Das ist zu riskant, was wenn nicht die Botschaft rüberkommt, wie geplant.

Wo sind sie nur alle hin meine guten Ideen, ich habe doch sonst so viele davon?

Gefressen – vom Bestsellermonster!!!

 

 

4.  Das wahre Geheimnis des Erfolgs

Die Wahrheit ist, dass es kein Bestsellerrezept gibt. Würde es dies geben, gäbe es weder Flops noch Wahnsinns Überraschungen.
Autoren, Verlagshäuser und Literaturagenten wären alle Millionäre oder vielleicht auch gerade nicht, weil ja dann alle Bücher Bestseller wären und dann unterm Strich auch wieder kein Buch überdurchschnittlich wäre. Wie auch immer: Der Bestseller hängt von so vielen Faktoren ab und nicht zuletzt gehört das Quäntchen Glück dazu.

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Mache Dir stattdessen das wahre Geheimnis des Erfolgs zu Deinem eigenen: Mach es einfach! Hör auf von Deinem Buch zu träumen – schreibe es!

 

Nur damit verbreitest Du Deine Ideen, Deine Methoden und Geschichten. Nur dadurch wirst Du gesehen, gehört und verstanden. Es zu tun ist ein entscheidendes Stück Wachstum, das ist sicher. Und wer weiß, was sich daraus entwickelt, vielleicht der Bestseller, den Du nie schreiben wolltest!

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